Awareness

Umgang mit Diskriminierung, Überforderung und (sexualisierter) Gewalt bei Veranstaltungen

Awareness (engl. Bewusstsein) ist für uns der Prozess zur Bewusstseinsausbildung und Befähigung eines respektvollen Umgangs mit eigenen und fremden Grenzen in einer gemeinschaftlichen Verantwortung. Auf Events unterstützen wir euch dabei eine bewusste Antidiskriminierungs- und individuelle Unterstützungsarbeit durch niedrigschwellige Präventions- und psychosoziale Interventionsangebote bei Übergriffen zu etablieren.

Eine kontinuierliche Reflexionsarbeit innerhalb eures Teams ist ein essenzieller erster Schritt, um sich die eigenen Privilegien und Denkmuster bewusst zu machen und eine Diskriminierungssensibilität und -arbeit auf allen Ebenen zu ermöglichen.

Insbesondere marginalisierte Gruppen machen Diskriminierungserfahrungen – und das überall, da Diskriminierung strukturell tief in unserer Gesellschaft verankert ist. Diskriminierungsformen sind zum Beispiel Sexismus, Rassismus, Antisemitismus, Trans- und Homofeindlichkeit sowie Ableismus. Auch auf vermeintlich offenen und informierten Events geschehen solche Grenzüberschreitungen, teilweise unbewusst und unabsichtlich. Beispiele für grenzüberschreitende Situationen sind u.a. verbale Angriffe, das Zeigen oder Tragen von bestimmten Gesten oder Symbolen und Übergriffe jeglicher Art bis hin zu physischer Gewalt sowie Vergewaltigungen.
Übergriffe haben ernstzunehmende Auswirkungen und führen bei den Betroffenen zu einem Gefühl der Ausgrenzung und psychischer Belastung, bis hin zu Traumatisierungen und Retraumatisierungen. Betroffene Personen nehmen diese Grenzüberschreitungen sehr individuell wahr, daher fokussieren unsere Unterstützungsmaßnahmen bedürfnisorientierte und selbstbestimmte Angebote.

Ein Awarenesskonzept sollte fester Bestandteil des Sicherheitskonzepts sein, sodass adäquat und persönlich auf kritische Situationen reagiert werden kann. Dazu bietet sich der Einsatz eines geschulten Awareness-Teams vor Ort sowie Fort- und Weiterbildungsseminare aller Mitarbeitenden an. In allen Punkten unterstützen wir euch gern professionell.

Dienstleistungen

Empowerment & Multiplikator:innen Einbindung

Unser Konzept unterstützt Besuchende dabei sowohl ein respektvolles und couragiertes Verhalten zu erlernen als auch niederschwellige Hilfe und Selbstbestimmung als Betroffene*r von Überforderung und Übergriffen zu erleben.
Für die Umsetzung und Finanzierung von notwendigen Sicherheitsmaßnahmen sind zudem nicht nur Veranstaltende verantwortlich. Einige Maßnahmen lassen sich durch den Einbezug von Multiplikator:innen effektiv an das Publikum abgeben (s. Drury & Cocking, 2007). Das spart Geld und erhöht gleichzeitig das Sicherheitsgefühl.

Prävention

Nimm als Besucher:in oder Personal an der „Event-Challenge“ teil. Mach den Test: ARE YOU AWARE OR NOT? Bestehe unterhaltsame & interessante Herausforderungen (z.B. das Privilegienquiz oder die Rauschbrille) und werde „Family Member“ – mit exklusiven Vorteilen vor Ort.

Intervention und Support

Wir begleiten und beraten Euch in der Entwicklung von einem individuellen, veranstaltungsangepassten Awareness-Konzept – für Festivals, Konzerte, Messen, Stadtfeste, Kultur- und Sportveranstaltungen und viele andere.
Als Organisator:innen stellen wir euch passend zu eurer Veranstaltung professionelles Personal mit entsprechendem Schwerpunkt zur Seite. Durch einen gestuften Personaleinsatz und –schlüssel können kurzzeitige Überforderungen ebenso wie tiefgehende psychische Belastungen behandelt, und gleichzeitig euer Budget geschont werden. Daneben unterstützen wir den Ordnungsdienst im Umgang mit überforderten Personen z.B. bei sexualisierten Gewalterfahrungen.

Evaluation und Nachbereitung

Durch wissenschaftliche Evaluation und kontinuierliche Weiterentwicklung von etablierten Awarenesskonzepten stellen wir zudem eine stetige Verbesserung unserer Arbeit sicher.